Wir pflastern uns die Wege selbst

Vorlesen lassen

Wir pflastern uns selber den Weg mit Medien die uns die Tage vermiesen. Wir halten die Augen auf die grauenhaften Dinge die um uns herum geschehen und übersehen was uns aufatmen lassen könnte.
Wenn wir so unsere Zeit damit verbringen uns mit den schweren Themen der Angelegenheiten unseres Gemeinwesens zu befassen, dauert es nicht lange und das Gemüt nimmt die Farbe der einfließenden Medien an.
Es ist nicht so wie bei einer Auswahl von Mahlzeiten, die wir aussuchen um sie zu uns zu nehmen, denn Medien und alleine schon ihre Überschriften sind in unserem System, sobald wir sie gelesen haben. Sie befinden sich jenseits der Entscheidbarkeit, wenn wir die Überschrift gelesen, oder auch nur ein entsprechendes Bild dazu wahrgenommen haben. 
Mit aus diesem Grund ist es mir ein Anliegen euch dem näher zu rücken was uns gerade in den heutigen Zeiten fehlt.

Viele die den aufklärenden und den verklärenden Medien folgen, geraten in den Sog der Negativität. Was folgt sind Angst, Frustration, Resignation und Ohnmacht. Im Außen treffen Aufgeklärte und Verklärte aufeinander und streiten um die Richtigkeit ihres Wissens, nur um es am Ende besser wissen zu wollen, und ohne sich die Frage gefallen zu lassen, wieso es nun wichtig wäre, es besser zu wissen. Verhaftet in unserem Ego, welches sich durch das aufrechthalten der allgemeinen Richtigkeit der eigenen Meinung am Leben hält, denken und denken und denken wir. Denken ist immer das Resultat einer Problembewältigungsstrategie. Darin, im eigenen Zirkel der Gedanken gefangen und von den den Medien genährt, mäandert unser Denken um Probleme und deren Lösungen. Wir konzentrieren uns auf die Probleme und auf die Möglichkeiten der Bewältigung, übersehen dabei jedoch die Lösungen, die wir bereits geschaffen haben.

Wir neigen dazu uns in den Polaritäten zu verlieren.
Oft begegne ich Menschen die sich den schweren Themen so angenommen haben, dass ihre Wahrnehmungen dunkel geworden sind. Niedergeschlagen, mut- und kraftlos, mit ohnmächtigen Aussagen wie; “Wie können doch eh nichts ändern”, oder; “Es ist das kleinere Übel”. Sie suchen dann weiter nach Dunkelheit um sich in ihrer Wahrnehmung weiter zu bestärken. Oder ich begegne Menschen die keine Negativität zulassen. Von der Idee geleitet, nur Positives in ihre Bewusstheit zu lassen, entziehen sie sich der Aufklärung und verlieren sich hinter einer rosa Brille und bezeichnen diese Sicht als Positives Denken.

So wie ich es für mich erkannt habe, ist Positives Denken aber einem Prozess abgehend, der seine Energie aus den Erfolgen zieht. Positives Denken äußert sich in der Zuversicht. Der Zuversicht, die Probleme die vor mir liegen bewältigen zu können, denn ich habe ja schon andere Probleme lösen können.

Besinne ich mich auf diese Fähigkeit und dem Erfolg, Probleme gelöst zu haben, eröffne ich mir die Möglichkeit wieder Probleme lösen zu können. Vielleicht hört sich dies etwas pauschal und abgedroschen an, aber genau so ist es für mich und genau auf diese Weise führt es mich in die Zuversicht. Zuversicht ist das was uns in die Dunkelheit schauen lässt, ohne die Kraft für den Mut einzubüßen, welche wir vor dem Hintergrund der Angelegenheiten unseres Gemeinwesens benötigen.

Es gilt wie immer im Leben, Haltung und Balance zu finden. Eine Haltung, zu den Dingen zu stehen, und die Balance, nicht in die vermeintliche Sicherheit der Polarisierung zu fallen.
Es ist schwerer und auch oft schmerzhaft sich nicht versichert zu bewegen, doch es führt zu dem was wir als Idee immer voran hochhalten. Die Freiheit.


Es ist nicht wenig was wir erreicht haben, nur erscheinen die Erfolge nicht in unserer Bewusstheit, da es nicht für das Denken von Bedeutung ist, sich der Lösung zuzuwenden.
Es entbehrt jedoch nicht einem Sinn, sich diesen Erfolgen hinzuwenden. Führt dies doch dazu, sich über sich selbst hinaus gewachsen zu fühlen, dem Problem erwachsen und an Größe gewonnen zu haben. Es führt zu einem Moment des Friedens. Ein Moment in dem unsere Zuversicht und unser Mut gedeihen kann.

Machen wir uns an dieser Stelle bewusst, was wir durch das nicht Hinnehmen von Ruchlosig- über Frevelhaftig- bis zu Ungerechtigkeiten, erreicht haben:

Die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf wurde nicht gebaut. (1)

Die Castor-Transporte fahren nicht mehr in das Wendland. (2)

Der Hambacher Forst wurde gestoppt. (3)

Der Arbeitsbühnenvermieter, Gerken – Arbeitsbühnen, legte seine bereits vermieteten Bühnen, als durch den Druck der Öffentlichkeit eine starke Präsenz entstand, für das Vorhaben vom Energiekonzern RWE, den Hambacher Forst für die Braunkohlegewinnung zu roden, still. (4)

BP, Chevron und der Ölkonzern Equinor gaben nach Protesten von Umweltaktivisten seine Offshore-Förderpläne vor der Südküste Australiens auf. (5)

In den USA, in Osceola, hatte Nestlé vor eine Pumpanlage zu bauen, um eine größere Wassermenge für seine „Ice Mountain“-Marke zu gewinnen. Die Einwohner leisteten Widerstand. Nestlé konnte seine Klage dagegen nicht durchsetzen. (6) 

Bei aller Dunkelheit die wir in unserem Fokus gegenwärtig werden lassen, haben wir die Lichter nicht vor Augen, die wir bereits angezündet haben.
Wenden wir uns diesen Lichtern zu, schöpfen Kraft und Mut, um erhobenen Hauptes uns der Dunkelheit wieder zuzuwenden und ihr ein Lichtbringer zu sein.

SvS-15.03.2020






https://www.rubikon.news/artikel/der-hoffnungsquickie-11

  1. https://www.deutschlandfunkkultur.de/aus-fuer-waa-wackersdorf-vor-30-jahren-sieg-der-atomkraft.932.de.html?dram:article_id=450667
  2. https://www.bi-luechow-dannenberg.de/2019/11/26/8-jahre-nach-dem-letzten-castor/
  3. https://www.welt.de/politik/deutschland/article181771802/Nach-Eilverfahren-Oberverwaltungsgericht-verfuegt-Rodungsstopp-im-Hambacher-Forst.html
  4. https://www.newslichter.de/2018/09/gerken-zieht-seine-arbeitsbuehnen-aus-dem-hambacher-forst-ab/
  5. https://www.spektrum.de/news/norwegischer-oelkonzern-gibt-australien-plaene-nach-umweltprotesten-auf/1708386?fbclid=IwAR3XObEXOEs6UcbrbZdPQsAFjck_0B7tVAwGR5FUG5fWE15daNvhVwfJ2O0
  6. https://kurier.at/wirtschaft/us-gericht-untersagt-nestle-die-wasser-privatisierung/400696010?fbclid=IwAR0leZEkCOSgDC0bjB3rRtPeyStaG0eLAu97-bBta5iwWgDX44z3_hgb35Q

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert